Rotglut tod

Dorina ist auf der Suche nach dem Glück. Sie macht sich auf den Weg nach Österreich. Ein grauenvolles Déjà-vu droht sie zu vernichten.

Kurzer einblick

480 Seiten

Erschienen am 11.02.2021

Die nassen Fichtenzweige peitschten ihre geröteten Wangen. Tausende Nadeln, scharf wie Rasierklingen, ritzten ihre Haut, verursachten schmerzhafte Striemen im hübschen Gesicht des Mädchens. Im dichten Jungwald kam sie nur mühsam voran, zu eng waren die jungen Bäume gepflanzt. Mit ausgestreckten Armen versuchte sie das dichte Astwerk abzuwehren. Es gelang nur teilweise. Sie stolperte über einen Wurzelstock, fiel der Länge nach hin und blieb einen Augenblick völlig erschöpft liegen. In ihren Ohren rauschte es einem tobenden Wasserfall gleich. Ihr Herz raste, als wolle es im nächsten Augenblick zerspringen, dem jungen Leben ein jähes Ende setzen. Die Verfolger hatten den Jungwald erreicht. Sie konnte die Stimmen ihrer Peiniger hören. Ich muss aufstehen, ich muss weiter! Im Handumdrehen war sie wieder auf den Beinen. Sie änderte panikartig die Richtung, erreichte offenes Gelände. Eine kleine Wiese mit einzelnen Büschen lag vor ihr. Zögernd verhielt sie am Waldrand, unschlüssig das offene Feld zu überqueren. Da war sie wieder, die Stimme des Anführers. Er gab seinem Partner Anweisungen. Das Mädchen zitterte am ganzen Körper. Ein Schauer der Angst, verbunden mit der morgendlichen Kälte, rieselte über ihren Rücken. Das dünne T-Shirt war durchgeschwitzt, hing zerfetzt von …