Moorland Tod

Im idylischen Ferienort am See verschwinden zwei Urlauberinnen spurlos. Als man am nahen Hochmoor Blutspuren findet, hat die Bevölkerung schnell einen Mörder zur Hand.
Ägid Plok – Außenseiter im Dorf – wird beschuldigt.
Doch war er wirklich der Mörder?

Kurzer einblick

428 Seiten

Erschienen am 16.02.2021  

»Sie dürfen hier nicht weiter, das Gelände ist gesperrt. Haben Sie Tomaten auf den Augen? Absperrbänder bedeuten: Kein Zutritt!« Das Gesicht des Polizisten wirkte hart, in jeder Hinsicht. Die Wangen, wettergegerbt und narbig, waren von feinen rötlichen Adern durchwirkt, seine dunkle Regenjacke hing schlottrig am schlaksigen Körper. Er machte mich anscheinend nicht nur für das Sauwetter verantwortlich, sondern dafür, dass es ausgerechnet ihn getroffen hatte, im sumpfigen Moorland Wache zu schieben. Ich spürte die unverhohlene Abneigung, die sich schnell ändern würde, könnte ich ihm einen wärmenden Schnaps anbieten, dem er unter anderen Umständen nicht abgeneigt schien. »Linus Gräber. Hofrat Alterbach erwartet mich.« Unwillig nahm er eine in Folie geschweißte Liste zur Hand, schüttelte den Kopf und griff sich sein Funkgerät. »Hier behauptet jemand der Einsatzleiter erwarte ihn. Ein Linus Keber.« »Gräber, wie das Grab, nur mehrere«, berichtigte ich ihn. Sein Blick sagte mir, dass ihn der Unterschied wenig kümmerte. Er lauschte eine Weile, wodurch sein Gesichtsausdruck jedoch nicht zugänglicher wurde. Dann akzeptierte er das knappe Okay aus dem rauschenden Gerät, verstaute es in einer Brusttasche der triefend nassen Jacke und winkte mich durch. »Hinten, bei den Fahrzeugen«, schnappte er frostig. »Herzlichen Dank, der Herr«, murmelte ich, ergriffen ob seiner umwerfenden Höflichkeit. Das Schwemmland war in schier undurchdringlichen Nebel gehüllt, der sich nur so weit lichtete …